Reptilien, Schnecken und Insekten im Projektgebiet

Neues Zuhause für die Zauneidechse

Die Stadt Wien legt größten Wert auf den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt. Und so wurden auch im Projektgebiet der Stadtstraße umfassende Maßnahmen getroffen, um seltenen Tierarten einen neuen Lebensraum zu geben. Eine dieser Tierarten ist die Zauneidechse. Sie wurde auf die Ausgleichsfläche Krcalgrube umgesiedelt, wo sich ihr eine optimale Lebensumgebung bietet. Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist eine Reptilienart aus der Familie der Echten Eidechsen und ist in weiten Teilen Europas verbreitet. Sie bewohnt vor allem offene Landschaften wie Wiesen, Heiden und Waldränder. Die Zauneidechse zeichnet sich durch ihre braune bis grünliche Färbung aus, die ihr eine gute Tarnung in ihrem Lebensraum ermöglicht. Sie erreicht eine Körperlänge von etwa 15 bis 20 Zentimetern und hat einen langen, schlanken Körperbau. Die Männchen haben eine leuchtend grüne Flankenfärbung während der Paarungszeit. Die Zauneidechse ernährt sich hauptsächlich von Insekten und anderen kleinen Wirbellosen. Sie ist eine tagaktive Art und sonnt sich gerne auf Steinen oder Ästen.
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  • (Bild 1: Zauneidechse. Foto: Wikimedia commons)

Sonniges Plätzchen für Schnecken

Die Kartäuserschnecke (Monacha cartusiana) und die gerippte Bänderschnecke (Cepaea vindobonensis) bewohnen ebenfalls gerne sonnige und trockene Gebüsche und Grashänge, Wiesen, Hecken sowie Straßenränder in niederen Lagen. Beide Arten wurden im Projektgebiet gefunden und ebenfalls erfolgreich auf die Ausgleichsfläche bei der Krcalgrube umgesiedelt.
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  • (Bild 2: Kartäuserschnecke und gerippte Bänderschnecke. Foto: Wikimedia commons)
  • Totholzhaufen für den Scharlachkäfer

    Auch der Scharlachkäfer (Pyrochroa serraticornis) - ein auffälliger Käfer mit leuchtend roten Färbung – wurde im Projektgebiet gefunden. Er gehört zur Familie der Feuerkäfer und ist in Europa weit verbreitet. Der Scharlachkäfer erreicht eine Größe von etwa 10 bis 15 Millimetern. Sein rotes Exoskelett ist mit schwarzen Flecken und Streifen verziert. Die Larven des Scharlachkäfers leben in morschem Holz und ernähren sich von anderen Insektenlarven. Die erwachsenen Scharlachkäfer sind tagaktiv und fliegen gerne in sonnigen Gebieten. Sie ernähren sich von Pollen, Nektar und kleinen Insekten. Diese Käfer wurden inkl. der Larven in unmittelbare Nähe der Rothergasse bei einem Totholzhaufen wieder angesiedelt. Das neue Habitat wird in regelmäßigen Abständen von einer fachkundigen Person eingehend untersucht.
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    • (Bild 3: Scharlachkäfer. Foto: Wikimedia commons)
    All diese Maßnahmen zeigen das Engagement der Stadt Wien für den Tier- und Umweltschutz. Sie tragen dazu bei, dass die Vielfalt der Arten in der Region bewahrt wird und eine gesunde und ausgewogene Ökologie gewährleistet ist.