Stadtstraße Aspern – Schlüssel für leistbares Wohnen

Wien ist eine stark wachsende Stadt, die dringend mehr leistbaren Wohnraum braucht. Seit 20 Jahren plant Wien im Nordosten der Stadt leistbare, klimafreundliche Wohnungen für in Summe rund 60.000 Menschen zu errichten. Neben Öffis brauchen so große Stadtentwicklungsgebiete auch eine gute Straßenanbindung.
Wien investiert mehr als dreimal so viel in den Öffi-Ausbau als in Straßenbau und -erhalt. Wie in der Seestadt Aspern bereits gut erlebbar, hat der Öffi-Ausbau auch im Nordosten Wiens Vorrang. Wien hat die U2 in die Seestadt gebaut, noch bevor die ersten Bewohner*innen dort eingezogen sind. Die S-Bahn (S80) verbindet die Seestadt in nur rund 20 Minuten mit dem Hauptbahnhof. Auch Straßenbahnen, S-Bahn und Busse werden in der Donaustadt ausgebaut. Doch Stadtentwicklungsgebiete mit Wohnungen für 60.000 Menschen im Einzugsbereich der neuen Stadtstraße brauchen neben den Öffis auch eine gute Straßenanbindung – das ist im UVP-Bescheid für die Seestadt Nord daher sogar vorgeschrieben.

Stadtstraße bringt wichtige Entlastung für Donaustadt

Die Stadtstraße Aspern ist ein wesentlicher Teil des Gesamtentwicklungskonzeptes für den Nordosten Wiens. Durch den Bau der Straße kommt es zu einer Entlastung der Donaustädterinnen und Donaustädter, die derzeit unter einer sehr hohen Belastung durch den Verkehr – auch aufgrund des Pendler*innenverkehrs - leiden. Durch den Bau der Stadtstraße Aspern werden bis zu 6.000 Fahrzeuge täglich weniger durch Hirschstetten fahren. In Aspern sind es sogar 8.000 Fahrzeuge pro Tag. Durch diese Bündelung trägt die Stadtstraße maßgeblich dazu bei, die Bevölkerung in der Donaustadt vom Durchzugsverkehr zu befreien.
2021 konnte mit dem Bau der Stadtstraße begonnen werden. Die Trasse, welche 3.3 Kilometer umfasst, beinhaltet 2 Tunnelbaustellen, die eine Länge von 1.3 Kilometer aufweisen. Somit ist die Straße beinahe zur Hälfte untertunnelt. Der restliche Teil wird – wo möglich – 2 bis 3 Meter tiefer gelegt, um den Lärm zu minimieren und um die Gesundheit der Anrainer*innen nicht zu belasten.
Die Stadtstraße ist auch Voraussetzung, dass sich in den neuen Stadtgebieten Betriebe ansiedeln, die wiederum Arbeitsplätze schaffen.
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Auf Herz und Nieren geprüft

Das Projekt Stadtstraße Aspern hat eine bereits 30-jährige Vorgeschichte. Im Jahr 2003 wurde in einem breiten Beteiligungsprozess ein umfassendes städtebauliches Konzept erarbeitet, das zahlreiche Aspekte von Grünraum, Verkehr und Stadtentwicklung berücksichtigt.
Die Stadtstraße Aspern wurde in einem langjährigen UVP Verfahren auf Herz und Nieren geprüft. 2018 wurde der Genehmigungsbescheid der Wiener Landesregierung veröffentlicht, der zur öffentlichen Einsicht auflag. Eingegangene Beschwerden wurden gemeinsam mit den gegenständlichen Akten und den Projektunterlagen dem Bundesverwaltungsgericht (BVwG) vorgelegt. 2019 fanden die mündlichen Verhandlungen beim BVwG statt, im Jahr 2020 erfolgte die Bestätigung des UVP-Bescheids durch Erkenntnis des BVwG. Im Dezember 2020 folgte die Genehmigung durch den zuständigen Gemeinderatsausschuss.
2021 begannen die Vorbereitungsarbeiten mit der Errichtung der Grundwassersicherungspegel. Im Frühjahr 2022 starteten die Tunnelarbeiten bei der Emichgasse und der Hausfeldstraße. Danach wurden die U2-Trasse Trasse im Bereich Ostbahnbegleitstraße und die ÖBB-Trasse bei der Guido-Lammer-Gasse und an der Ostbahnbegleitstraße untertunnelt.
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Die Seestadt Aspern - Paradebeispiel für nachhaltige Stadtentwicklung

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(Bild: Wikimedia commons)
Wien setzt auf nachhaltige Stadtentwicklung. Wo immer möglich, nutzt die Stadt Wien bereits versiegelte Flächen bei der Entwicklung neuer Stadtgebiete – sogenannte „Brown-Fields“, wie etwa ehemalige Bahnhofsareale bzw. aufgelassene Betriebsflächen, oder im geringeren Umfang intensiv genutzte Landwirtschaftsflächen im Nahbereich hochrangiger Infrastrukturen. So auch bei der Seestadt Aspern: Hier handelt es sich um ein ehemaliges Flugfeld, auf dem jetzt eines der modernsten Standentwicklungsgebiete Europas entsteht. Hier wird es nach Fertigstellung der Seestadt viel mehr für die Bevölkerung nutzbare Grünflächen geben als vorher. Moderne Lösungen im Bereich der Gebäudeenergie und eine kompakte Bauweise sorgen außerdem für Ressourcenschonung und geringen Bodenverbrauch. Hier entsteht klimafreundlicher Wohnraum für die Zukunft. Dank solch nachhaltiger Stadtentwicklung hat Wien trotz starkem Bevölkerungswachstum den geringsten Bodenverbrauch pro Kopf in ganz Österreich.

Umfassende Begrünungsmaßnahmen

  • Die nahe Umgebung der Straße wird nach Abschluss der Bauarbeiten umfassend begrünt und durch die Tunnellösung massiv vor Emissionen bewahrt. Das Radwegenetz in den Wohngebieten wird ausgebaut und die Verbindungen werden verbessert.
  • Grünkorridor Stadtstraße Aspern: Anlagen von Wiesenflächen nördlich der Ostbahntrasse
  • Baum- und Strauchpflanzungen entlang der Emichgasse
  • Vorfeld Blumengärten Hirschstetten: Neugestaltung mit Pflanzung zusätzlicher Bäume
  • Parkanlage westlich der Blumengärten: Nördlich der Stadtstraße entstehen Wiesenflächen für Spiel und Sport. Es wird Aufenthaltsbereiche und Aussichtspunkte geben. Südlich der Stadtstraße entsteht eine Parkanlage mit einer Gewässerschutzanlage, Wiesen und zusätzliche neue Bäume, die gepflanzt werden.
  • Bei der Anschlussstelle Hirschstetten werden straßenbegleitende Baumzeilen mit großkronigen Bäumen gesetzt. Südlich davon wird es geh- und radwegbegleitende Baumzeilen, ebenfalls mit großkronigen Bäumen.