Ökologische Maßnahmen

Von Beginn an wurde bei der Planung und Umsetzung des Baus der Stadtstraße Aspern in Wien ein besonderes Augenmerk auf den Schutz der vorhandenen Pflanzen- und Tierwelt gelegt. Durch die gezielte Schaffung von Lebensräumen und Habitaten wird sichergestellt, dass bedrohte Tierarten eine optimale Umgebung finden, um zu überleben und sich erfolgreich fortzupflanzen.
Dabei wurden umfassende Maßnahmen ergriffen, um den Lebensraum von Zieseln, Eidechsen, Schnecken, Fledermäusen und anderer Tiere zu erhalten und zu schützen. Um ein geschütztes Habitat zu bieten, wurden spezielle Abplankungen um die Lebensräume der Tiere errichtet. Diese Abplankungen dienen als Barrieren, um zu verhindern, dass Tiere versehentlich auf die Baustelle gelangen.
Dadurch wird sichergestellt, dass die Lebewesen ungestört in einer natürlichen Umgebung bleiben können. Darüber hinaus wurden weitere Maßnahmen ergriffen, um den Schutz der Tierwelt während des Baus zu gewährleisten: Falls Tiere in der Nähe der Baustelle entdeckt wurden, wurden sie von fachkundigem Personal umgesiedelt, um ihnen eine sichere Umwelt zu bieten. Diese Maßnahmen zeigen das große Engagement der Stadt Wien für den Schutz der Tierwelt und den Erhalt der Biodiversität.
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  • (Bild 1: Abplankungen)

Tiere erfolgreich umgesiedelt

Ein erfahrenes Team hat zahlreiche Tiere aus der unmittelbaren Nähe der Baustelle umgesiedelt. Diese Flächen wurden regelmäßig auf mögliche Tierpopulationen überprüft, um sicherzustellen, dass alle Tiere erfolgreich umgesiedelt wurden. Um den umgesiedelten Tieren eine optimale Lebensumgebung zu bieten, wurde in der Nähe der Seestadt Aspern an der Krcalgrube eine spezielle Ausgleichsfläche geschaffen. Die gefundenen Tiere wurden behutsam und artgerecht eingefangen, um ihnen keinen Schaden zuzufügen. Unter der sorgfältigen Aufsicht von Expert*innen wurden sie dann auf der Ausgleichsfläche freigelassen. Dies gewährleistet, dass die Tiere in einer Umgebung leben können, die ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht und ihnen ausreichend Nahrung, Schutz und Lebensraum bietet.
Auch wirbellose Tiere wie Schnecken wurden bei diesem Prozess berücksichtigt. Sie wurden ebenfalls auf schonende Weise umgesiedelt, um sicherzustellen, dass sie weiterhin in einer geeigneten Umgebung leben können. Ebenso wurde mit den Wechselkröten umgegangen und es wurde ein Stillgewässer an der Ausgleichsfläche als Umgebung für diese Tiere eingerichtet.
Durch die Schaffung der Ausgleichsfläche wird gewährleistet, dass die umgesiedelten Tiere eine neue Heimat finden und ihre Populationen langfristig erhalten bleiben.
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  • (Bild 2: Ausgleichsfläche der Stadt an der Krcalgrube)

Platz zum Sonnenbaden und Verstecken

In der Ausgleichsfläche wurden gezielt Totholzstrukturen geschaffen, um vielen Vogelarten, kleinen Säugetieren, Käfern und anderen Insekten geeignete Sonnen- und Versteckplätze zu bieten. Das Totholz spielt eine wichtige Rolle als Nist-, Entwicklungs-, Nahrungs- und Überwinterungshabitat für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Es bietet ihnen nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch ideale Bedingungen für ihre Lebensweise. Viele der Tiere, die in diesen Totholzstrukturen leben, stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Da sie spezifische Phasen des Holzzersetzungsprozesses benötigen, um zu überleben, ist das Vorhandensein vielfältiger Totholzstrukturen in ihrem Lebensraum von großer Bedeutung. Die Ausgleichsfläche der Stadt Wien bietet eine optimale Umgebung für diese Tiere, um ihre Populationen zu erhalten und zu fördern. Darüber hinaus wurden in der Ausgleichsfläche Steinlinsen angelegt, die zum Beispiel der geschützten Zauneidechse ideale Bedingungen für Fortpflanzung und Nahrungssuche bieten.
Steinlinsen sind kleine, flache Steinhaufen, die eine wichtige Rolle für den Schutz von Tierarten spielen. Sie bieten verschiedenen Tieren wie Eidechsen, Insekten und Kleinsäugern ideale Bedingungen zum Sonnenbaden, Verstecken und Fortpflanzen. Die Ausgleichsfläche wird 1‐2 Mal im Jahr gemäht, um einer Verbuschung entgegenzuwirken. Auf der Zielfläche werden im 1., 3., 5. und 10 Jahr nach der Umsiedlungsmaßnahme Monitorings durchgeführt,  im  Zuge  derer  2 Mal pro Jahr (Mai und August/September) eine Zählung der vorgefundenen Exemplare stattfindet.
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  • (Bild 3: Steinlinsen und Totholzstrukturen)
  • Die Stadt Wien hat durch die Schaffung der Ausgleichsfläche an der Krcalgrube, den Abplankungen entlang der Baustelle einen aktiven Beitrag zur Schaffung von optimalen Lebensräumen für bedrohte Tierarten geleistet. Diese Maßnahmen bieten den Tieren ideale Bedingungen zum Nisten, Entwickeln, Nahrungssuchen und Überwintern. Dadurch wird nicht nur der Schutz gefährdeter Arten gewährleistet, sondern auch ihre Populationen gefördert.